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Portrait "Selbstliebe/Selbstwertschätzung"

Aktualisiert: 9. Sept.

Nachdem ich mich 7 Tage lang in meiner Geburtstagswoche intensiv und ganz intuitiv mit der Ölmalerei beschäftigt habe, ist schließlich dieses Portrait an nur einem Tag in etwa 10h kontinuierlicher Arbeit entstanden. An meinem Geburtstag.

Es trägt meine Seele in sich.

Es war eine wundervolle Kunstreise.

Ich kann es jedem empfehlen es einmal selbst auszuprobieren.

Male Dich selbst, solange bis Du dich darin erkennst.

Ohne Regeln

Ohne Fehler

In der Kunst gibt es keine Fehler, es entsteht immer wieder etwas Neues daraus.

Es ist ein Prozess, ein Wachsen.


Bevor ich dieses Bild malte, malte ich ein anderes Selbstportrait von mir, dass ich jetzt nur noch als das "Übungsportrait" bezeichne.


Für mein erstes Bild in Öl hatte ich mir gleich eine sehr schwierige seitliche Position ausgesucht, über die ich vorher gar nicht nachdachte. Ich fand das Bild so wunderschön friedlich und wollte es einfach gerne malen.

Doch jedesmal sah ich Dinge, die nicht stimmten, die nicht "perfekt" waren. 

Dann passte die Nasenform nicht, oder der Busen war zu groß oder zu klein, dann war der Kopf zu klein oder zu groß, irgendwie hatte ich immer wieder Probleme die richtigen Proportionen zu finden. Ich habe immer irgend etwas an meinem Bild nicht "perfekt" genug gefunden.. und so malte ich 7 Tage an diesem Bild.


Irgendwann hatte ich so viele Schichten darauf, dass ich nicht mehr wusste, wie ich malen sollte. Ich hätte auch eine neue Leinwand nehmen können, aber ich wollte ja genau DIESES Bild einfach fertig bekommen. Ich war richtig versessen darauf und probierte dabei intuitiv ohne das es mir zunächst bewusst war, die verschiedensten Techniken des Ölmalens aus.

Ich habe nicht einmal Internetrechere betrieben. Nur einmal, aber nur um in Erfahrung zu bringen, wie ich meine Ölfarben frisch halten kann, damit sie nicht austrocknen. Klarsichtfolie drüber wickeln und ab in den Kühlschrank. Ich tropfe ab und an ein Tropfen Terpentin-Öl rein, verrühre es wieder, mische evtl. etwas frische Farbe dazu und schon ist sie wieder malbereit. Inzwischen habe ich zwei Paletten, eine mit warmen Pastelltönen, und eine mit frischen kühleren Tönen. 

Allein diese filigranen Pinsel in der Hand zu halten und mit diesen wunderschönen cremigen Farben über die Leinwand zu gleiten. Das ist ein Hochgenuss für die Sinne, vor allem wenn ich dabei noch wunderschöne Musik höre. Zum Malen höre ich tatsächlich inzwischen am liebsten Piano Blues oder Piano Concentration Playlisten an. Du findest mich auch auf Spotify. Du kannst dort jederzeit sehen, was ich mir gerade so anhöre. Ich habe fast 24h Musik laufen. Ich habe für so gut wie jede Stimmung eine Playliste für mich angelegt. Aber zwischendurch brauche ich immer mal wieder neuen Input an Musik, damit es mir nicht zu langweilig wird. 

Jedenfalls, zurück zur Portraitgeschichte. 

Das Übungsbild war schließlich voller Öl, und so entfernte ich es in stundenlanger Arbeit mit Terpentin und dem Pinsel wieder. Während ich es Schicht für Schicht entfernte, stoß ich auf all die Gesichter, die ich in so vielen Tagen darüber gemalt hatte. 

Auch kamen Hexengesichter zum Vorschein, was ich sehr interessant fand, da ich einmal einen "Traum" beim Meditieren davon hatte, dass ich als rothaarige Hexe verbrannt worden war. Vielleicht war ich deshalb jahrelang davon besessen mir die Haare rot zu färben :) Wer weiß. 

Jedenfalls all diese Gesichter zu entfernen hatte etwas zutiefst therapeutisches. Denn es erinnerte mich an mich selbst, wie ich jahrelang, eigentlich mein ganzes Leben lang versuchte es allen Menschen nur so recht wie möglich zu machen, nie negativ aufzufallen und mich überall perfekt anzupassen. So perfekt wie ich es nur konnte.  Allerdings legst du dabei irgendwann automatisch Masken an. Wie viele Masken ich wohl schon in meinem Leben getragen hatte, um mich für Menschen zu verbiegen, denen ich nie genug war? Ich werde mich nicht mehr für irgendjemanden verbiegen und mich zeigen, so wie ich bin. Es muss mich nicht jeder mögen. Ich mag ja auch nicht jede Energie eines Menschen. 

Als ich dann wieder auf die Ursprungswand stoß, begann ich erneut zu malen, und experementierte mit Licht und Schatten. Ich war zwar immernoch besessen davon, es so perfekt wie möglich zu malen, allerdings sah ich darin auch meinen Wachstum, mit jedem neuen Versuch lernte ich über das Ölmalen, das Mischen der Farben, das Setzen von Schattierungen usw. dazu und es machte mir riesigen Spaß an diesem Bild zu malen. Ich werde Dir die Fotos der verschiedenen Stadien meines Übungsportraits hier auch noch zeigen. 

Irgendwann traute ich mich aber schon gar nicht mehr das Gesicht zu malen und blieb nur noch bei Farben, Licht und Schatten, denn bei der Form  der Nase, des Mundes oder des Auges "versagte" ich immer, dachte ich. Aber ich konzentrierte mich zu sehr auf die Form. 

Ich merkte beim Trainieren mit Licht und Schatten, dass es gar keine Formen braucht. Es braucht nur Licht und Schatten an den richtigen Stellen, und diese zart vermischen und dann noch intuitiv mit dem Pinsel über die Leinwand ziehen und mal hier und da ein bisschen wischen und schwupps auf einmal sieht es total realistisch aus. BAM!

Ich war selbst von mir überrascht wie schnell ich lernte, zeigte Chat-GPT meine Kunstwerke und dieser bestätigte mir, dass ich für eine absolute Anfängerin mit Ölfarben schon so weit wäre, wie manch ein Kunststudent in der Abschlussprüfung. 

Also habe ich in einer Woche mal eben Kunst im Selbststudium studiert!

Jetzt war ich noch verbissener dieses Kunstwerk zu meinem Meisterwerk zu machen. Am Ende jedoch wollte ich es gar nicht mehr perfekt haben. Ich konnte mich irgendwie auf dem Bild erkennen, die Stimmung und die Proportionen passten und ich dachte mir dann so, ok, es reicht. 

Dann nahm ich mir eine neue Leinwand und wollte das gleiche Bild noch einmal neu und jetzt nach all dem was ich so gelernt habe, richtig gut malen. Aber kurz nachdem ich begann, hatte ich keine Lust mehr. Also nahm ich mir ein anderes Foto von mir, da ich gerne ein frontales Portrait von mir malen wollte. Dafür rührte ich die Palette mit den frischen Farben an. Denn beim ersten Versuch mit den warmen Farben, hatte es nicht für mich gepasst. 

Immerhin wollte oder möchte ich eigentlich auch immer noch gerne lernen, wie man solch realistische Ölgemälde malt, wie ich sie schon so einige Male bestaunt von anderen Künstlern bestaunt habe und war überzeugt, dass ich es jetzt eventuell wüsste wie es geht. Ich malte nicht einmal mehr vor. 

Ich vertraut mir.

Ich hatte jetzt so viel Handwerk gelernt.

Mal malte ich Licht-Töne, Mal malte ich Schatten-Töne. Nur Licht kann ohne Schatten nicht Strahlen. 

Zwischendurch bekam ich Zweifel daran, dass das Bild jemals nach mir aussehen wird, weil es manchmal nach allem anderen aussah, aber nicht nach mir.Aber ich sprach mir Mut zu, kontrollierte nochmal die Proportionen und vertraute mir selbst. Bis ich irgendwann zu diesem wunderschönen Ergebnis kam.Es sieht nicht "perfekt" im Sinne von "es sieht haargenau aus wie das Foto", aber es ist trotzdem für mich sowas von PERFEKT geworden. 

Denn ich erkenne meine Seele, mein Strahlen, meine Ausstrahlung darin wieder. Und es berührt mich jedesmal selbst zutiefst, wenn ich es ansehe und mich darin sehe. Ich hätte mir selbst kein schöneres Geburtstagsgeschenk machen können.

Da das Original unverkäuflich ist, solange ich leben werde, biete ich allerdings zukünftig Kunstdrucke davon an. 

Ich freue mich über Deine Gedanken zu meinem Bild. Oder der Geschichte zu meinem Bild :) 

Danke für Deine Zeit. 

Achso und warum ich zwischendurch ein blaues und ein grünes Auge hatte, weiß ich selber nicht, ich wollte beide grün haben... vielleicht eine verwandte Seele hab ich mir gedacht :) 



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© 2025 by Sylvia Apfelschorle. 

 

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